Mein Job als Straßenwärterin
- 22. April 2024 - Straßenwärterin & Straßenwärter, Ausbildung / Studium
Wenn ich erzähle, dass ich Straßenwärterin bin, merke ich, dass den Beruf des Straßenwärters nur wenige kennen. Das finde ich wirklich schade, denn er ist sehr abwechslungsreich und macht richtig Spaß. Auch du hast bestimmt schon mal einen von uns in unserer orangenen Arbeitskleidung und Fahrzeugen am Straßenrand oder auf der Straße gesehen. Und vor allen Dingen: Ohne uns könntest du gar nicht sicher auf den Straßen unterwegs sein. Deshalb erzähle ich dir, was ich als Straßenwärterin beim LBM mache.
Teamwork
Die Straßen im Blick zu behalten und ständig dafür zu sorgen, dass alle sicher unterwegs sind, ist ganz schön viel Arbeit. Deswegen arbeiten wir zusammen und packen im Team an. Mein Team auf der Straßenmeisterei ist für etwa 300 Kilometer Straße zuständig. Insgesamt hat der LBM in ganz Rheinland-Pfalz 57 Straßenmeistereien. Zum LBM-Team gehören etwa 1.100 Straßenwärterinnen und Straßenwärter, sowie ca. 100 Mechatronikerinnen und Mechatroniker sowie Elektrofachkräfte.
Jeder Tag bei uns ist anders
Unsere Aufgaben sind abhängig von der Jahreszeit und von der aktuellen Wetterlage. Wir arbeiten viel draußen, und hierbei oft mit modernen Fahrzeugen und Maschinen. Im Winter ist unsere Hauptaufgabe der Winterdienst. Das Frühjahr und der Sommer sind geprägt von Mäharbeiten und der baulichen Unterhaltung der Straßen. Im Herbst beginnt die Gehölzpflege, in der Bäume und Sträucher zurückgeschnitten werden. Manchmal müssen wir auch nachts raus, das kommt vor allen Dingen im Winterdienst vor. Wir sind für die Verkehrsteilnehmer*innen bei Unfällen, aber auch bei Sturm und Hochwasser im Einsatz. Da sperren wir kurzfristig Straßen, regeln den Verkehr und räumen umgestürzte Bäume von der Straße. Bei Hochwasser heißt es zunächst, warten bis der Pegel wieder sinkt. Danach reinigen wir die Straße und schauen ob das Hochwasser die Straße beschädigt hat.
Sicherheit ist unser Ding
Egal was wir machen, wir haben die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen immer im Blick – auch unsere eigene. Wir sichern Arbeits- und Unfallstellen ab. Wir erneuern abgefahrene Markierungen und ersetzen Schilder, damit sie auch im Dunkeln wieder sichtbar sind. Wir stutzen Sträucher oder Bäume neben Verkehrsschildern, damit die Äste und Blätter das Schild nicht verdecken. Wir beheben Gefahrenquellen wie Schlaglöcher oder beschädigte Fahrbahnränder. Ob Frost, Schnee oder Glatteis, am frühen Morgen oder am späten Abend – wir fahren raus, wenn es kritisch wird und sorgen für die Sicherheit auf unseren Straßen.
Winterdienst
Ohne den Winterdienst fährt kein anderes Fahrzeug; keine Autos, keine Schulbusse, und auch keine Rettungswagen. Winterdienst heißt nicht nur Schnee von der Straße räumen, Winterdienst fängt schon viel früher an. Wir beobachten mit speziellen Vorhersage-Tools die Wetterlage genau und haben dabei auch die Temperaturen des Straßenbelags im Blick. Auf Brücken oder in Waldgebieten bildet sich zum Beispiel am ehesten Eis auf der Straße. Damit es erst gar nicht glatt werden kann, streuen wir bereits frühzeitig. Wir planen Bereitschaftsdienste, denn Schneefall kennt keine festen Arbeitszeiten oder Feiertage. Und wenn es dann schneit? Dann stehen wir mitten in der Nacht auf, und fahren mit dem beladenen Winterdienstfahrzeug los. Unsere Winterdienstfahrzeuge sind wahre Technik-Helden; ein Sensor misst beispielsweise durchgehend die Fahrbahntemperatur und bemisst dementsprechend die Streusalzmenge. Für viele von uns ist der Winterdienst das Highlight des ganzen Jahres, mit dem großen Schneepflug exakt umzugehen erfordert wirklich viel Erfahrung. Wusstest du, dass wir unser Können mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bundesländern bei der Deutschen Schneepflugmeisterschaft messen? Die letzte Meisterschaft fand in Koblenz statt - unsere beiden Teams vom LBM belegten den dritten und zehnten Platz. Wir sind damit mit einem Team bei der Europäischen Meisterschaft im Schneepflugfahren qualifiziert. Sie findet im September in Mendig statt.
Mäharbeiten und Gehölzpflege – die Grünpflege
Du fragst dich, wozu eine Straße Grünpflege braucht? Straßen sind immer in ihre Umgebung eingebettet. Hierbei spielen Bäume und Sträucher eine wichtige Rolle. Sie schützen vor Wind, bieten Sichtschutz und verhindern geblendet zu werden. Außerdem stärken sie mit ihren Wurzeln die Böschung und tragen so auch bautechnisch zur Sicherung der Straße bei.
Wenn Gräser, Sträucher und Bäume jedoch unkontrolliert wachsen, können sie für die Verkehrsteilnehmer zur Gefahr werden. Deswegen sind Mäharbeiten und Gehölzpflege ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Früher wurde noch per Hand mit der Sense gemäht. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Wir mähen heute die Flächen mit großen Anbaumähgeräten, die an unserem Unimog montiert sind und können auch auf ferngesteuerte Mähroboter zurückgreifen.
Wir kontrollieren regelmäßig unseren Baumbestand, damit wir frühzeitig erkennen ob ein Baum von Schädlingen befallen ist oder aus anderen Gründen (z.B. Trockenheit) geschwächt ist. Alle Informationen tragen wir in einer Baumkataster-App auf unserem Tablet zusammen.
Vielfalt
Wie du siehst wird´s bei uns nie langweilig. Neben dem Winterdienst und der Grünpflege, kommen noch weitere Aufgaben hinzu. Zum einen die bauliche Unterhaltung des Straßenbelags, diverse Reinigungsarbeiten, die Instandhaltung der Straßenausstattung und vieles mehr. Auch bei der Straße geht es nicht nur um die Fahrbahn selbst, sondern auch um Brücken, Stützmauern und Tunnel, die wir ebenfalls kontrollieren und instandhalten.
Mehr Einblicke findest du auch in unserem Film über den Betriebsdienst.
Gerade weil es immer anders ist, liebe ich meinen Job. Was findest du besonders spannend am Job des Straßenwärters?
Deine Azubi-Reporterin Lisa
P.S.: Nächste Woche werfen wir für dich einen Blick in unsere Überbetriebliche Ausbildung. Dort lernen wir Auszubildenden alle grundlegenden Handgriffe für unseren Job auf und an der Straße.
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